Tuesday, September 25, 2007

Das traditionelle Zuludorf

Wer sich für eine Touristen Spaßveranstaltung nicht zu schade ist, bei der man sich fragt, wer verarscht hier eigentlich wen? Der ist hier genau richtig!

Begrüßt wird die Truppe von einem „echten“ Zulu, gekleidet in traditionellen Fellen, der nur Zulu spricht und Fragen stellt wie: „Wie viele Frauen hast du?“, „Wie viele Kühe hast du dafür bezahlt?“ Sehr witzig fanden wir, aber die Reisegruppe die mit dabei war hat tatsächlich ab und zu gelacht ???

Zur kulturellen Information: Bei den Zulu kann ein Mann mehrere Frauen haben, nur eine Frau hat kaum jemand. Der normale Preis für eine Braut sind 11 Kühe, man kann auch erst eine Anzahlung tätigen und dann nach und nach den vollen Preis zu zahlen. Das macht man, wenn man zwar noch keine 11 Kühe zusammengespart hat, aber das Mädchen auf keinen Fall an einen anderen verlieren möchte. Die Frauen werden nicht zur Heirat gezwungen, sie sind frei ja oder nein zu sagen oder auch, ohne alle Kühe auf einmal gibt es keine Hochzeit. Für Prinzessinnen und andere wertvollere Frauen müssen natürlich mehr als nur 11 Kühe bezahlt werden.


Dann wurde die Trommel geschlagen und erst als die Antwort Trommel aus dem Dorf ertönte, durften wir in das Dorf. Hier ein Foto vom Eingang:











Das Dorf ist rund und hat mehrerer Kreise innerhalb des Dorfes. Hier ist ein Bild von einer Hütte. Die Holzstämme vor dem Eingang schützen gegen wilde Tiere und Wind. Links unten sieht man einen Stein, der normaler Weise zum Mehl herstellen genutzt wird, indem auf ihm Getreidekörner gemahlen werden.





Die Truppe wurde herumgeführt und verschiedene Berufe wurden vorgeführt: die Korbflechterinnen (erstes Bild) , Töpferinnen, Medizinmann (zweites Bild) und Wahrsager (drittes Bild), Schmiede und Schildmacher.








Die Führung war nicht wirklich informativ, man bekam eher Krümel an Information und ganz viele tolle Fotomotive, wie die halbnackten „Jungfrauen“, die toll geschmückten Schmiede usw.






Nach der Führung gab es eine ganz hervorragende Tanzveranstaltung. Vorher gab es noch einen Schluck traditionelles Bier. Hier ein Foto von den Bierbehältnissen. Wenn die Schale, die die Öffnung schließt nach unten offen ist, bedeutet dies, dass Bier in der Schüssel ist, ist die Schale nach oben geöffnet ist die Schüssel leer und man weiß man braucht gar nicht erst an dieser Hütte anhalten, da es eh nichts gibt…




Dann wie gesagt der Höhepunkt der Spaßveranstaltung: Die Tanzvorführung! Es war offensichtlich, dass 70% der beteiligten Tänzer und Tänzerinnen keinen Bock auf die ganze Sache hatten, abgesehen davon, dass einer betrunken war (der hatte Spaß) und es unendlich lange dauerte.

Hier noch ein Foto von den Frauen, als der Tanz begann. Man kann es leider nicht so gut erkennen, aber immerhin ein bisschen. Die verheirateten Frauen haben verhüllte Körper und diese rötlichen Hüte auf dem Kopf. Diese nehmen sie nie ab, auch nicht beim schlafen (man sieht das am besten, bei der Korbflechterin oben), diejenigen Mädels, die schon verlobt aber noch nicht verheiratet sind, haben auch teilweise verhüllte Körper, allerdings noch keine Hüte und die Jungfrauen und unverlobten Frauen sind kaum verhüllt, damit die Männer ihre Körper besser betrachten können und sich ihre zukünftige Braut besser aussuchen können.



Mein Lieblingsfoto aus dem Zulu Village:

Der Kinderwagen, in dem der Medizinmann und der Wahrsager ihre Arbeit verrichten.



Unser Fahrer begrüßte uns, nachdem wir wieder draußen waren mit den Worten: „ Ihr lacht? Ich hätte gedacht ihr kommt weinend heraus!“ Teilweise war es wirklich zum heulen, weil uns erzählt wurde, die leben wirklich hier, dass ist alles Realität usw. Dabei war es einfach nur ein schlechtes Schauspiel…

Es ging zurück zur Unterkunft, unterwegs haben wir noch kurz den craft market besichtigt, natürlich mit Touristenpreisen, aber auch mit Früchten in Plastikschalen, so wie sie hier auf den Märkten und am Straßenrand angeboten werden. Hier eine Schale Paw-Paw s (sprich Popos):

Eine kurze Erläuterung hierzu: Es gibt eine Fernsehwerbung für Fruchtsäfte und der Werbeslogan lautet: „wunderbar reife exotische Paw Paws“. Wir, und alle Mädels, die wissen, was Popo auf deutsch heißt können sich ein Lächeln nie verkneifen J


Abends gab es lecki Pasta und dann haben wir uns ein Gläschen Wein gegönnt, aus dem dann doch drei Gläschen wurden ;)

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