Ich bin sehr froh, mein Praktikum in einem „rassenblinden“ Staat absolvieren zu dürfen! In einem Land, in dem jeder Mensch gleich ist, egal ob black, white, coloured oder indian… Oh Du schöne Theorie, Du Ideal in einer ach so fernen Welt!
Unabhängig von statistischen Befunden zur aktuellen Lage, was eine Hautfarbe alles über Erziehung, Einkommen, Wohngegend usw. aussagen kann, berufe ich mich hier lieber auf Vorurteile und Stereotypen, bestätigt im Alltag!
Nachdem wir ja schon – unbewusst - auf „ den Schwarzen an sich“ eingegangen sind (den Schwarzen für sich lassen wir mal raus, der Unterschied ist ja selbst für ehemalige Soziologiestudenten nicht immer einfach…) widmen wir uns heute „dem Weißen an sich“.
Nur kurz zur Rekapitulation: Schwarze sind kriminell (s. der camera- phone Dieb am Strand) und haben nur eine sehr geringe Bildung (s. der Inspektor, der das Polizeiprotokoll aufgenommen hat) .
Mir, als hochgebildeter Europäerin und als solche schon seit Jahrzehnten frei von jedweder Art von Vorurteilen oder rassistischen Gedanken, liegt es sehr am Herzen hier vollkommen „rassenblind“ zu berichten! Deshalb möchte ich hier eben nun auf den Weißen eingehen.
Weiße sind natürlich reich, Rassisten und sehr Herkunftsbetont und tragen meist Scheuklappen (weshalb man sie sehr gut auf der Straße erkennt).
Hier nur ein kleiner Auszug aus dem Gespräch, dass wir (also Anja und ich) mit zwei „Deutschen“ (Urgroßeltern sind aus Deutschland ausgewandert) nach dem Abendessen in der Herberge geführt haben:
Das Deutsche Mädchen (DDM): „Wir kommen beide aus Wartburg, vielleicht habt ihr davon schon gehört. (Ein Ort 120km von Durban entfernt) Da wohnen nur Deutsche, das ist wirklich sehr schön dort… Wir sind sehr deutsch! … Wie gefällt es euch denn hier?“
Anja Und Ich (AUI): „Ja sehr gut, es ist alles etwas anders, aber sonst ganz gut….“
DDM: „ Ja, ich weiß, dass ist so schwarz hier… Das Problem sind die Schwarzen. Ich war ja sehr schockiert als ich hier angekommen bin.“
AUI: „ ????!!!!????“ (wir waren ehrlich gesagt etwas perplex und konnten erst mal nichts erwidern….)
DDM (fährt fort):“ Ja auch unten an meiner Uni, da ist es so schwarz. Ich dachte ja, man kann da runter laufen, aber so!“
AUI: „Naja, tagsüber kann man schon raus auf die Straße. Abends muss man halt_“
DDM (unterbricht uns): „ _ oh Gott, abends kann man gar nicht raus!!! Höchstens in der Gruppe!!!“
Es ist manchmal etwas schockierend, zu sehen, dass selbst die jungen Leute, die hier leben die alten Denkmuster noch übernehmen. Aber wenn man in einer deutschen Enklave aufwächst, die von Menschen gegründet wurde, die Anfang des letzten Jahrhunderts ausgewandert sind und die die damaligen Werte als deutsche Werte hochhalten, kombiniert mit der Politik der Apartheidregierung kann man wohl nichts anderes erwarten. Ich stelle mir dann immer vor, wie schockiert diese Menschen wohl wären, würden sie wirklich nach Deutschland kommen und sehen, wie wir wirklich leben und denken ;)
Genug der Vorurteile und Stereotypen! Es gibt auch hier arme Weiße, so sehen wir jeden morgen einen weißen Penner an der einen Bushalte (Steht genauso dran!!!), es gibt schwarze Universitätsprofessoren, weiße Menschen, die offen und wirklich farbenblind sind und und und!
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